Kerstin und Oliver aus Duisburg haben im schicken "Café Beaubourg" Aperitif getrunken. Das Café Beaubourg liegt wirklich gut, gleich gegenüber des Centre Pompidou. Der ideale Ort, um zu sehen und um gesehen zu werden!
Kerstin fragt mich, ob ich das Café kenne. In diesem Café habe ich früher öfters Zwiebelsuppe gegessen.
Das schicke Café Beaubourg sah vor fünfzig Jahren ganz anders aus. Das Centre Pompidou war noch nicht gebaut worden, und vor dem Café konnte man auf einem riesigen Parkplatz leicht parken. Zahlreiche Lastkraftwagenfahrer schliefen im LKW. Sie hatten Obst, Gemüse oder Fleisch aus der Provinz geholt und in die Halles geliefert. Zu jener Zeit war les Halles kein Einkaufszentrum, sondern ein riesiger Grossmarkt im Zentrum von Paris.
Die Zwiebelsuppe war ein wichtiges Ritual : Die Arbeiter, die sehr hart in der Nacht gearbeitet hatten, mochten diese preiswerte und herzhafte Suppe. Aber auch Touristen, die in Paris by night gefeiert hatten, besuchten die Lokale in diesem Viertel und assen "la soupe à l'oignon".
Das Lokal war viel bescheidener als heute und die Soupe à l'oignon billig : 400 Francs ("alte" Francs, heute 60 Cents).
Die Soupe à l'oignon ist auch noch heute ein wichtiges Ritual bei Familienfeiern.
Das Essen dauert sehr lange, es wird getanzt, und in der frühen Morgenstunden wird die "soupe à l'oignon" gegessen. Dann fahren die Gäste nach Hause...
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